Bauwerksdiagnostik
Ähnlich wie in der Medizin für den Arzt, ist es beim Bauen im Bestand zunächst einmal wichtig, sich ein Bild vom Zustand des "Patienten" Bauwerk zu machen (Zustandsuntersuchung).
Um die hierfür nötigen Feststellungen treffen zu können, muss der
Diagnostizierende nicht nur über fundiertes Fachwissen, sondern auch
über die für eine möglichst zerstörungsarme Untersuchung notwendigen
messtechnischen und optischen Geräte (z.B. Feuchte-,
Bohrwiderstandsmessgeräte, Endoskope) verfügen.
"humulus tectum"
Es gilt
Tragsysteme, Konstruktionsaufbauten, zur Verwendung gekommene
Materialien sowie bei Baudenkmalen historisch wertvolle Substanz zu
erfassen. Das Begreifen der Wirkungsweise einzelner
Konstruktionselemente und ihres Zusammenspiels im Bauwerk ist
Grundvoraussetzung für ein zielgerichtetes Vorgehen. Eine wertvolle
Arbeitshilfe sind dabei Bestandspläne, die Bauteilverformungen
berücksichtigen. Ein sogenanntes "Verformungsgetreues-" oder
"Analytisches Aufmaß" ist insbesondere im Bereich der Baudenkmalpflege meist unverzichtbar.
Aufbauend auf den Arbeitsergebnissen der Bauwerks- und
Materialuntersuchungen können Schwachstellen in den Konstruktionen
ermittelt, Zusammenhänge abgeleitet und Schadensursachen analysiert
werden.
Bei Baudenkmalen sind zur Vorlage bei den Landesämtern für Denkmalpflege regelmäßig Erkundungen des Tragwerksbestandes durchzuführen und Instandsetzungskonzepte zu entwickeln, aus denen, als Grundlage für eine Entscheidungsfindung, Art und Umfang der Konstruktionsschwächen und deren Auswirkungen zu ersehen sein müssen und an Hand derer die für eine denkmalgerechte Behebung von Schäden in Frage kommenden Reparatur- und Ertüchtigungsmöglichkeiten aufgezeigt und fachlich begründet werden können.
Soweit im Zuge der statischen Voruntersuchungen erkennbar wird, dass die Standsicherheit beeinträchtigt ist und ein Versagen des Bauwerks oder von Bauwerksteilen nicht mehr mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden kann, müssen zum Schutz von sich im Einflussbereich des Bauwerks aufhaltenden Personen, bei Baudenkmalen aber auch im Hinblick auf einen größtmöglichen Erhalt historisch wertvoller Bausubstanz, oftmals Sofortsicherungsmaßnahmen angeordnet werden. Die Auswertung der Befunde setzt Erfahrung und Intuition voraus und verlangt, insbesondere bei der Beurteilung biotischer Schäden an Holz, über bautechnisches Wissen hinausreichende Kenntnisse. Die vor Ort entstandene qualitative Diagnose muss durch eine quantitative Berechnung zu bestätigen sein. Nur so ist eine auf den Tragwerksbestand eingehende Objekt- und Tragwerksplanung möglich.
Bei Baudenkmalen sind zur Vorlage bei den Landesämtern für Denkmalpflege regelmäßig Erkundungen des Tragwerksbestandes durchzuführen und Instandsetzungskonzepte zu entwickeln, aus denen, als Grundlage für eine Entscheidungsfindung, Art und Umfang der Konstruktionsschwächen und deren Auswirkungen zu ersehen sein müssen und an Hand derer die für eine denkmalgerechte Behebung von Schäden in Frage kommenden Reparatur- und Ertüchtigungsmöglichkeiten aufgezeigt und fachlich begründet werden können.
Soweit im Zuge der statischen Voruntersuchungen erkennbar wird, dass die Standsicherheit beeinträchtigt ist und ein Versagen des Bauwerks oder von Bauwerksteilen nicht mehr mit hinreichender Sicherheit ausgeschlossen werden kann, müssen zum Schutz von sich im Einflussbereich des Bauwerks aufhaltenden Personen, bei Baudenkmalen aber auch im Hinblick auf einen größtmöglichen Erhalt historisch wertvoller Bausubstanz, oftmals Sofortsicherungsmaßnahmen angeordnet werden. Die Auswertung der Befunde setzt Erfahrung und Intuition voraus und verlangt, insbesondere bei der Beurteilung biotischer Schäden an Holz, über bautechnisches Wissen hinausreichende Kenntnisse. Die vor Ort entstandene qualitative Diagnose muss durch eine quantitative Berechnung zu bestätigen sein. Nur so ist eine auf den Tragwerksbestand eingehende Objekt- und Tragwerksplanung möglich.